Bäume zu pflanzen oder, wie bei uns, zu weihen, verbindet Menschen und alle Wesen über die Zeiten hinweg und ist eines der essenziellsten Naturrituale. Bäume zu pflanzen, zu hüten und zu ehren ist ein Akt der Menschlichkeit für die Menschheit. Es ist sowohl eine Kultivierung von Lebensräumen als auch die Pflege der Elemente (Wasser, Erde, Luft, Feuer und Atmosphäre). Bäume und Wälder sind essenzielle Grundlagen des Lebens und Heimat unserer Seelen.
Mich berührt es sehr tief, da ich mit den Bäumen, dem Wald meines Heimatortes (Moosbach) aufgewachsen bin, mit ihnen gewachsen bin. In den 50 Jahren meines Lebens hier an diesem Ort, habe ich bereits als Kind die Eingriffe der Menschen in die Wälder und die Verarmung der Biodiversität (Säugetiere, Vögel, Insekten, Bachläufe, Wasserhaushalt etc.) erkannt. Diesen Schmerz habe ich damals gefühlt, ohne ihn ausdrücken zu können. Wenn Wälder sterben, stirbt auch etwas in uns. Und ganze Gesellschaften hungern nach der beseelenden, tiefen Verbindung zur Schöpfungskraft der Natur.